Thailand: Königliche Pflugzeremonie

Die könig­li­che Pflug­ze­re­mo­nie ist ein uralter Brauch, der bis zur Sukot­hai­pe­ri­ode im 13. Jahr­hun­dert zurück­geht. Die Zere­mo­nie kün­digt den Beginn der regen­rei­chen Jah­res­zeit an, in der haupt­säch­lich im Zen­trum und Nord­os­ten Thai­lands die Rei­se­fel­der in vol­ler Pracht ste­hen, und soll die Regen­men­ge und den Rei­ser­trag der bevor­ste­hen­den Jah­res­zeit vor­her bestim­men. Mit die­ser Zere­mo­nie soll vor allen Din­gen eine ertrag­rei­che Ern­te gesi­chert wer­den.

In die­sem Jahr war es am 13. Mai wie­der soweit, Schau­lus­ti­ge aus dem gan­zen König­reich ström­ten auf den Sanam Luang im Her­zen Bang­koks, um die Pflug­ze­re­mo­nie mit­zu­er­le­ben. Die Zere­mo­nie beginnt stets mit der Vor­her­sa­ge der Regen­men­ge für die kom­men­de Jah­res­zeit. Als ihr Haupt­be­stand­teil gilt das anschlie­ßen­de Pflü­gen des “könig­li­chen Gar­tens” unter den Augen des Königs und sei­ner gesam­ten Fami­lie. Die­ses Pri­vi­leg ist dem soge­nann­ten “Herrn der Ern­te” vor­be­hal­ten, er wird assis­tiert von den vier “himm­li­schen Jung­frau­en”, die tra­di­tio­nell das nöti­ge Saat­gut tra­gen. Zum Abschluss der Zere­mo­nie dür­fen die Pflug­och­sen aus sie­ben ver­schie­den gefüll­ten Fut­ter­trö­gen ihre Lieb­lings­mahl­zeit wäh­len. Die Wahl der Och­sen pro­phe­zeit den Ern­te­er­folg sowie die Men­ge des vor­han­de­nen Saat­gu­tes für die kom­men­de Sai­son. Nach der offi­zi­el­len Zere­mo­nie stür­men Hun­der­te Bau­ern aus dem Publi­kum auf das Feld, um eini­ge der geweih­ten Reis­kör­ner aus der Zere­mo­nie zu ergat­tern, da die­se ver­mischt mit der eige­nen Saat für eine reich­hal­ti­ge Ern­te sor­gen sol­len.

 TAT-6        Quel­le: Go Asia